Die Erde ist unsere Erde

Hat irgend jemand von Ihnen heute am frühen Morgen die zarten Nebelschleier auf den Wiesen oder das Sonnenlicht auf dem Wasser bemerkt? Wie weich das Licht ist. Die Wellen plätschern sanft in der aufziehenden Morgenröte.  Jetzt im Herbst sind die Krähen wieder lauter. Warum eigentlich? Fragen Sie sich das auch schonmal? Nehmen Sie diese Dinge überhaupt wahr? Oder sind Sie so geschäftig, so mit Ihrer Alltagsroutine beschäftigt, daß Sie die Fülle der Schönheit dieser Erde – der Erde, auf der wir alle miteinander leben müssen – vergessen oder überhaupt noch nie bemerkt haben?

Ganz gleich, ob wir uns Kommunisten oder Kapitalisten, Hindus oder Buddhisten, Moslems oder Christen nennen, ob wir blind, gelähmt oder gesund und glücklich sind – diese Erde ist unsere Erde.

Verstehen Sie das? Es ist unsere Erde, nicht die von irgend jemand anderem, es ist nicht nur die Erde der Reichen, und sie gehört nicht nur den mächtigen Herrschern und Grundbesitzern, sondern es ist unsere Erde, Ihre und meine. Wir sind unbedeutende Leute, und doch leben wir auch auf dieser Erde, und wir alle müssen zusammen leben. Die Welt gehört den Armen ebenso wie den Reichen, den Analphabeten genauso wie den Gebildeten.

Es ist unsere Welt, und ich denke, daß es sehr wichtig ist, das zu fühlen und die Erde zu lieben, und zwar nicht nur gelegentlich an einem stillen, friedlichen Morgen, sondern immer.

Wir können nur dann spüren, dass dies unsere Welt ist, und sie lieben, wenn wir verstehen, was Freiheit ist.

(frei nach Jiddu Krishnamurti)